Flucht

Mein Vater kam als erster nach Deutschland und wir sind dort geblieben. Er hatte Angst, dass uns etwas auf dem Meer passiert und wir sterben. Er hat gesagt, er geht als Erster, als Opfer sozusagen, und schaut, wie es ist. Und er ist fast gestorben im Meer, aber er hat es noch mal probiert und hat es am Ende geschafft. Mit dem Schlauchboot. Da passen eigentlich maximal 20 Leute rein, aber die setzen 50 Personen rein. Und dadurch passieren dann diese schlimmen Dinge und Menschen sterben. Er hat dann zu uns gesagt, „Nein, so kommt ihr nicht. Ich hole euch mit Familiennachzug.“ Das hätte aber nicht geklappt, da mein älterer Bruder schon 19 oder 20 war. Und dann hätte er dort allein bleiben müssen, was auch sehr gefährlich ist. Deswegen sind wir dann auch ganz normal geflüchtet, mit dem Schlauchboot. Die Entscheidung kam von meiner Mutter, wir hatten meinem Vater nichts davon gesagt. Einfach nur „okay, wir sind auf dem Weg“, sonst hätte er das nicht akzeptiert. Bei uns war es zum Glück gechillt und nicht so gefährlich wie bei meinem Vater.