Wir nannten sie einfach nur „Oma“

Ich komme aus Afghanistan. Deutschland ist für mich eine Hoffnung gewesen für meine Gesundheit, Träume und ein sicheres Leben. Noch nie wurde ich von einem Menschen so akzeptiert, wie von meiner „Oma“, die ich in einem Flüchtlingsheim glücklicherweise kennenlernen durfte.
Wir hatten damals Weihnachtszeit und alle Kinder haben Geschenke bekommen. Mein Geschenk wurde leider geklaut und Oma hat gesehen, wie ich weinend mein Geschenk gesucht habe. Dann hat sie mir versucht zu helfen und hat mir direkt einen Tag danach ein neues Geschenk mitgebracht. Sie hat mich wie ihre eigene Enkelin aufgenommen und hat mich zu der Person gemacht, die ich jetzt bin. Zudem war sie ab diesem Tag immer für mich und meine Familie da und hat uns geholfen, sodass wir jetzt eine eigene Wohnung haben und ein sicheres Leben führen.
Obwohl sie uns jetzt verlassen hat, wird sie für mich immer die Person bleiben, bei der ich mich am wohlsten gefühlt habe. Ich bin jetzt auf einem Gymnasium und mache mein Abitur, um meine Ziele zu erfüllen. Mein Vater hat eine Arbeit und verdient sein eigenes Geld und der Rest meiner Familie ist auch sehr glücklich. Dieses Leben haben wir Oma zu verdanken! Viele Geflüchtete könnten ein besseres Leben hier haben, wenn ihnen genauso wie uns geholfen wird.